FMEA VDA-Vorgehensmodell
1. Zielsetzung (Warum?)
In der Produkt- und Prozessentwicklung verfügen wir mit der FMEA zumindest über ein fähiges Werkzeug zum Antizipieren von: Potentiellen Fehlfunktion und deren Folgen, Vermeidungs- und Verifizierungsmaßnahmen, Risikobewertungsmethoden.
FMEA Historie
1949: Erwähnung der FMEA in der militärischen Anweisung MIL-P-1629
1955: Entwicklung der "Analyse Potentieller Probleme (APP)" durch Kepner-Tregoe
1963: Anwendung der FMEA (Failure Mode and Effects Analysis) von der NASA für das Apollo Projekt
1971: FMEA-Anwendung in der Lebensmittelindustrie
1975: FMEA-Anwendung in der Nukleartechnik
1977: Beginn FMEA-Anwendung in der Automobilindustrie (Ford)
1980: FMEA-Anwendung in USA, Japan und Europa
1990: FMEA-Anwendung in der Medizin-, Nachrichtentechnik u. Maschinenbau
1995: FMEA-Anwendung in der Softwareentwicklung
1996: Optimierung der FMEA-Systematik durch den VDA (VDA-Band 4.2)
2002: Neuausgabe QS9000 (3. Ausgabe)
2007: Neuausgabe VDA (VDA-Band 4.3) "Produkt FMEA und Prozess FMEA"
2. Vorgehensweise (Wie?)
Die Schritte im Detail
1. Systemstruktur:
Dieser Schritt dient der: Systemvisualisierung, Systemabgrenzung, Definition der Schnittstellen, Benennung der Systemelemente
2. Funktionsanalyse:
Dieser Schritt dient der: Funktionsentwicklung und -Beschreibung, Visualisierung der funktionalen Zusammenhänge und deren Wechselwirkungen in Funktionsnetzen
3. Fehlfunktionsanalyse:
Dieser Schritt dient der: Fehlfunktionsentwicklung und -Beschreibung, Visualisierung der Ursachen-, Fehler- und Folgen-Wechselwirkungen in Fehlfunktionsnetzen
4. Maßnahmenanalyse:
Dieser Schritt dient der: Entwicklung und Bewertung der Vermeidungs- und Verifizierungsmaßnahmen (Risikobewertung), Zuordnung der Verantwortlichkeiten und Termine und entwicklungsbegleitenden Maßnahmenverfolgung
Ein fünfter Schritt stellt die Ergänzung und Fortsetzung der Maßnahmenanalyse dar bis ein akzeptables Restrisikoniveau erreicht ist.
Das FMEA Vorgehensmodell nach VDA
VDA-Band 4.3 "Produkt FMEA und Prozess FMEA“ beschreibt zweifelsfrei eine der besten Vorgehensweisen zur Entwicklung von FMEA. Komplexe Analyseobjekte sind mit Formblatt- und Spaltenorientierung nicht beherrschbar.
System-, Produkt (Design)-, Prozess-FMEA
3. Ergebnis
Erfolgsfaktoren FMEA:
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg einer FMEA ist ihre
- rechtzeitige Anwendung in der frühen Produktentwicklungs- bzw. Fertigungsvorbereitungsphase
- entwicklungsbegleitende Verankerung im Produktentstehungsprozess
- genügend Ressourcen für Entwicklung und Maßnahmenverfolgung
- methodensicherer FMEA Moderator
- Verständnis dafür, dass je nach Betrachtungsebene Fehlfunktionen Ursache, Fehlerart oder Folge sein können