MSR – Monitoring und Systemreaktionen in der FMEA verstehen
Ingenieure haben bereits vor Jahrzehnten damit begonnen, Aufgabenstellungen in der Anwendung von Produkten mit MSR abzusichern.
Konkret wird dabei ein technisches System mit einer Diagnosefähigkeit ausgestattet. Sobald dieses System das Überschreiten von Grenzwerten oder das Eintreten von nicht gewünschten Systemstati feststellt, erfolgt eine automatisierte Systemreaktion.
Diese versetzt das System und/oder den Anwender in die Lage, eintretende Folgen in deren Bedeutung zu minimieren.
Konkret: Ein Temperatursensor diagnostiziert eine Temperaturüberschreitung eines Mediums und erzeugt eine Warnmeldung für den Benutzer des Systems. Dieser wird Teil des Regelkreises und greift durch sein Verhalten in eine Fehler-Folgenkette ein.
Beispielsweise unterbricht er eine Autofahrt, um die gefahrbringende Überhitzung eines Bremssystems in ihren Folgen zu minimieren: Anstelle einer gefährlichen Situation (in der FMEA B=10), reduziert er die Folge auf einen Systemausfall durch die Fahrtunterbrechung (B=8).
Diese Systemreaktionen erstrecken sich bei Weitem nicht ausschließlich auf Warnungen. Es kann beispielsweise auch bedeuten, dass die MSR Technologie selbsttätig das System ausschaltet oder auf einen reduzierten Leistungspegel bringt.
In den FMEA Expertenzirkeln gab es jahrelang eine intensive Diskussion, ob solche „Entdeckungsmaßnahmen im Feld“ als Vermeidungs- oder Entdeckungsmaßnahmen in der FMEA zu behandeln sind.
Es war offensichtlich, dass hier eine zusätzliche Kategorie ein anderes Denkmodell erfordert. Zumal die bisherige Idee, dass die Bedeutung von Folgen konstant ist weitere Fragezeichen und Diskussion Inhalte lieferte, denn es war offensichtlich, dass sich durch MSR der B-Wert ändert.
Nun ändert sich der B-Wert tatsächlich nicht! Durch MSR entsteht eine andere Folge die selbstverständlich andere B-Werte besitzt.
Durch die AIAG/VDA Methodenbeschreibung der FMEA liegt ein methodischer Ansatz vor.
Anstelle der Auftretenswahrscheinlichkeit (A) und der Entdeckungswahrscheinlichkeit (E) stehen nun die Kategorien Häufigkeit (H) und Monitoring (M). Selbstverständlich verbergen sich dahinter MSR-spezifische Bewertungskataloge (für H und M).
Die Grundidee: Durch eine Diagnose wird eine Fehlfunktion identifiziert und durch eine Systemreaktion (eine weitere Funktion) ein Zustand erreicht, der zu einer anderen (niederschwelligeren) Fehlerfolge führt.