Autonomes Fahren fordert Funktionale Sicherheit

Experten über Herausforderungen und Praxiserfahrung beim "Forum Funktionale Sicherheit Normenrevision ISO 26262" am 21. und 22. November in Osnabrück.

Ein autonom fahrendes Auto übersieht einen Fußgänger, reagiert nicht, hält direkt auf ihn zu, es kommt zum Unfall – der Alptraum für jeden Hersteller. In den USA sind solche Fälle bereits passiert, in Deutschland das autonome Fahren unter anderem deshalb bislang nur stark eingeschränkt zugelassen. Um das zu ändern und künstlich intelligente Fahrzeuge sicher auf die Straßen zu bekommen, arbeiten unzählige Experten der großen Konzerne und Automobilzulieferer an der stetigen Verbesserung der Technik. Eine zentrale Aufgabe kommt dabei der Funktionalen Sicherheit (FuSi) zu, mit der das komplette Produktsystem möglichst früh in der Entwicklung einer ganzheitlichen Analyse unterzogen wird – von der Konzeptphase über die System-, Hardware- und Softwareentwicklung und Produktion bis hin zum Service.

Funktionale Sicherheit geht davon aus, dass jede Maschine in so gut wie allen Branchen ein mehr oder weniger großes Risiko für die Bediener und die Umwelt darstellt. Sie dient der Sicherstellung eines vertretbaren Risikos dieser Systeme bei Gefährdungen und Fehlfunktionen und ist damit im Automobilbau unverzichtbar. Aber nicht nur dort. Auch in der Medizintechnik, der Chemie und dem Maschinenbau nimmt die Nachfrage zu. Denn mit der zunehmenden Komplexität und Vernetzung steigen in allen Branchen die Herausforderungen der Risikominimierung: Für Unternehmen ebenso wie für Entwickler, die Produkte in spezifischen Märkten verkaufen und Produktsicherheit garantieren wollen. Oder für Hersteller, wenn sie Richtlinien oder Empfehlungen einhalten müssen.

Eine zusätzliche Herausforderung für das autonome Fahren in Deutschland und Europa ist die ISO 26262. Sie beschreibt die Anforderungen an den gesamten Produktlebenszyklus sicherheitsrelevanter elektrischer bzw. elektronischer Systeme für Straßenfahrzeuge, die heute längst aus einer Vielzahl an komplexen Systemen bestehen. Die Norm setzt neue Standards im Bereich Automotive, weil sie mehrteilige Anforderungen und Leitlinien zur Funktionalen Sicherheit implementiert. Sie gewährleistet, dass gerade elektrische und elektronische Automobilkomponenten mit einem höheren Grad an Sicherheit hergestellt werden. Wer den hohen Standard umsetzt, darf sich einen Wettbewerbsvorteil versprechen, denn ein konsequentes Anwenden der ISO 26262 kann die Risiken von Fehlern innerhalb des gesamten Produktes minimieren.

Forum Funktionale Sicherheit am 21. und 22. November 2018 in Osnabrück


Vor welchen Herausforderungen stehen die Entwickler dabei konkret? Wie können sie die Norm in der Praxis umsetzen? Und was gilt es mit Blick auf künstliche Intelligenz am Steuer zukünftig besonders zu beachten?

Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt es beim Forum Funktionale Sicherheit von DIETZ Consultants am 21. und 22. November 2018 in Osnabrück. Unter dem Motto „Normenrevision ISO 26262 – Funktionale Sicherheit in Zeiten des Autonomen Fahrens“ referieren Brancheninsider und unabhängige Experten wie Dr. Marco Schlummer (Institut für Qualitäts- und Zuverlässigkeitsmanagement GmbH), Stefan Kriso (Robert Bosch GmbH Bosch Center of Competence Functional Safety), Jörg Hermes (Hermes Sicherheits- & Qualitätsmanagement) und Prof. Dr. Daniel Goldbach (FH Aachen University of Applied Sciences) über verschiedenste Aspekte des Themas. Auf der Tagesordnung stehen neue Ansätze durch autonomes und vernetztes Fahren ebenso wie Aktivitäten in China, die Unterschiede zwischen Kompetenzmanagement und Training sowie Ingenieurverantwortung und Sicherheitsphilosophie.

Als Experte für Risikomanagement und FMEA ist Winfried Dietz (DIETZ Consultants) gleichzeitig Gastgeber und Moderator. Außerdem referiert mit Gregor Heilmaier (Heilmaier und Heilmaier GmbH) ein weiterer ausgewiesener Fachmann aus dem Netzwerk von DIETZ Consultants zum Thema „Schnell, flexibel, agil – ein Nährboden für fehlerbehaftetes Verhalten“.

Das Forum „Forum Funktionale Sicherheit Normenrevision ISO 26262“ findet am 21.-22. November 2018 in Osnabrück statt.