Wie kann eine integrierte FMEA alle Sicherheitsdomänen abbilden?
Moderne mechatronische Systeme stellen Entwickler vor große Herausforderungen im Bereich Sicherheit. Neben Funktionaler Sicherheit (FuSi) und Cyber Security gewinnen Crashsicherheit, Hochvoltsicherheit, Gebrauchssicherheit und SOTIF (Safety of the intended function) an Bedeutung. Erschwerend kommt hinzu, dass die möglichen Gefährdungen oftmals zu ganz unterschiedlichen und sich teilweise überlappenden Sicherheitsdomänen gehören.
Die ganzheitliche Sicherheitsbetrachtung zur Erfüllung der System-Sicherheit wird durch die vielen Faktoren erschwert. Dabei ist es wichtig, bezüglich der einzelnen Sicherheitsdomänen die Fragen zu beantworten, welche Gefährdungen und Ursachen im Fokus stehen und welcher Art diese Ursachen sind. Eine Lösung sind die 5-Schritte der VDA-Methodik, bei der Abweichungen vom klassischen FMEA-Denken durchaus erforderlich sein können.
Ein Fazit der Analyse komplexer Systeme lautet, dass es häufig sehr große Überlappungen bei Gefährdungen und Ursachen gibt und dementsprechend die Regeln der FMEA durchaus flexibel und zielorientiert interpretiert werden dürfen, wenn nicht sogar müssen. Die integrierte FMEA ist aber in jedem Fall sinnvoll. Denn nur durch eine integrierte Sichtweise ist es möglich, ein gesamtheitliches Bild zu schaffen und die Überlappungen effizient zu meistern.
Mehr zur System-Sicherheit in den FMEA-Infos und -Tipps im FMEA Thinktank
Dr. Adam Schnellbach ist Lead Engineer Safety Methods and Analyses bei der AVL List GmbH