Die 7 Schritte der FMEA nach der VDA/AIAG Harmonisierung
Schritt 1 der gemeinsamen FMEA-Methodenbeschreibung:
Zusammenfassung: Planung und Vorbereitung
Die Planung und Vorbereitung der FMEA ist der erste der sieben Schritte der einheitlichen FMEA-Methodenbeschreibung. Ihr Ergebnis ist die Grundlage der Analysearbeit. Für die Praxis heißt das, dass in der Phase der Planung und Vorbereitung einer FMEA zunächst die notwendigen FMEA Analysen identifiziert werden, inklusive der Definition ihrer jeweiligen Ziele und Umfänge. Darüber hinaus werden in diesem ersten Schritt der FMEA die Systemgrenzen der Betrachtungsumfänge festgelegt, einschließlich der inkludierten Systeme, Subsystem und Komponenten. Die Planung und Vorbereitung nach dem FMEA-Handbuch (Schritt 1) bildet zusammen mit der Strukturanalyse (Schritt 2) und der Funktionsanalyse (Schritt 3) die Systemanalyse in der einheitlichen FMEA Methodenbeschreibung.
An dieser Stelle lassen sich die folgenden wesentlichen Ziele der Planung und Vorbereitung einer FMEA als ersten Arbeitsschritt der FMEA festhalten:
- Definieren des konkreten FMEA-Projektes
- Planen des konkreten FMEA
- Festlegen der Systemgrenzen/ der Betrachtungsumfänge der FMEA
- Identifizieren vorhandener Basis-FMEA und „Lessons Learned“-Aspekten
- Dokumentation einer Basis für den zweiten Schritt, der Strukturanalyse der FMEA
Detailwissen: Planung und Vorbereitung in der FMEA-Methodenbeschreibung
Projektidentifizierung und Systemgrenzen
Die möglichst exakte Definition des Projektes in der Planung und Vorbereitung der FMEA ist deshalb so bedeutend, weil sie eine klare Abgrenzung des Analyseumfangs ermöglicht. Dafür ist es in diesem 1. Schritt der einheitlichen FMEA Methodenbeschreibung zuallererst notwendig zu erkennen und festzulegen, welche Umfänge analysiert werden müssen. Hierfür sind Entscheidungen notwendig, deren Ergebnisse darlegen, welche FMEA für das Entwicklungsprogramm für den Kunden benötigt werden. Ebenso wichtig kann es im Schritt Planung und Vorbereitung der FMEA übrigens sein, Inhalte festzulegen, die nicht betrachtet werden sollen und so die Systemgrenzen zu beschreiben.
Planung und Vorbereitung der FMEA: Abgrenzung des Betrachtungsumfang
Die Beantwortung folgender Fragen kann bei der Abgrenzung des Betrachtungsumfangs im Rahmen der Planung und Vorbereitung der FMEA von großem Nutzen sein:
- Welche Lieferumfänge erhält der?
- Existieren negative Antworten auf die Fragen nach der Bekanntheit und Vergleichbarkeit des Projektes und darauf, was sich bei ähnlichen FMEA bewährt hat?
- Für welche Umfänge besitzt unser Unternehmen Design Verantwortung?
- Für welche Umfänge ist unser Unternehmen in der Verantwortung des Systemintegrators?
- Für welche Schnittstellen ist unser Unternehmen verantwortlich beziehungsweise teilverantwortlich?
Planung und Vorbereitung der FMEA: Anforderungen und Vorgaben
Bei der Planung und Vorbereitung der FMEA sind unter anderem die folgenden Anforderungen und Vorgaben zu berücksichtigen:
- Sicherheitsziele des Systems
- Normative, behördliche und gesetzliche Anforderungen
- Lastenhefte mit Funktionen und Anforderungen an das System
- Kundenerwartungen
- Blockdiagramme des zu entwickelnden Systems
- Lösungsideen / Konzeptlösungen
- Technische Unterlagen vorhandener und vergleichbarer Systeme
- Komplexität der Konstruktion
- Sicherheit von Personen und Systemen
- Innovationsgrad der neuen Technologie
Planung und Vorbereitung der FMEA: Ausführungsplan
Auf die detaillierte Beschreibung des Projektplans folgt ebenfalls noch im Rahmen der Planung und Vorbereitung der FMEA die Festlegung des Ausführungsplans. Dieser hilft dabei, die FMEA rechtzeitig im Prozess der Entwicklung zu beginnen und abzuschließen. Im Projektplan sind ebenso wie im Ausführungsplan die einzelnen Maßnahmen und Anforderungen der 7 Schritte der einheitlichen FMEA-Methodenbeschreibung festgelegt.
Bei der Planung und Vorbereitung der FMEA ist es erforderlich zu wissen, über welche Informationen das Team mit Experten aus den unterschiedlichen am Prozess beteiligten Disziplinen bereits verfügt. Gibt es im Unternehmen zum Beispiel eine erfolgreich eingesetzte Basis-FMEA für Produkte und Entwicklungen aus derselben Produktgruppe? Kann man also auf bereits festgelegte einheitlich geltende Produktgrenzen und entsprechende Funktionen einer FMEA zurückgreifen und darauf aufbauen? Gibt es diese nicht, wird sie vom Team idealerweise in der Planung und Vorbereitung der FMEA als erstem Schritt der einheitlichen FMEA-Methodenbeschreibung entwickelt und definiert.