Rückblick: Das 13. FMEA Forum in Osnabrück von Dietz Consultants
In Zeiten, in denen Produkte immer komplexer und ihre Entwicklungszyklen immer kürzer werden, gewinnt die frühzeitige Fehlervermeidung durch FMEA ständig an Bedeutung. Das gilt überall, besonders aber in der Luft- und Raumfahrt, für Medizinprodukte und in der Automobilindustrie. FMEA antizipiert als Tool und als Prozess potentielle Fehler und hilft, diese zu vermeiden. „Das ist der einzige Weg, Serienanläufe systematisch und mit maximaler Zuverlässigkeit abzusichern“, so Winfried Dietz, Geschäftsführer Dietz Consultants (DC), der weltweit Unternehmen zur Fehlermöglichkeits- und Einfluss-Analyse berät und einmal im Jahr Gastgeber des FMEA-Forums in Osnabrück ist.
Große Akzeptanz bei Teilnehmern durch hohe fachliche Kompetenz der Referenten
Ein Blick auf die Teilnehmerliste und die Agenda bestätigt den hohen Stellenwert des FMEA-Forums in Osnabrück ebenso wie die hohe fachliche Kompetenz der Vortragenden. Unter den Teilnehmern waren QM-Manager, Entwickler, Techniker und FMEA-Verantwortliche zahlreicher internationaler Konzerne, Automobilzulieferer und führender FMEA-Softwareunternehmen wie APIS Informationstechnologien GmbH, Babtec Informationssysteme GmbH, Böhme & Weihs Systemtechnik GmbH & Co. KG, EnCo Software GmbH, iqs Software GmbH und PLATO AG dazu Experten aus unterschiedlichen Industrien und Fakultäten. Zu den Referenten zählte unter anderem Hans-Joachim Pfeufer, der als Projektleiter vom VDA-Arbeitskreis über „FMEA-Harmonisierung VDA und AIAG“ sprach. Linda Armbruster von der ETH Zürich referierte über „Design Thinking: Kollaborative Kreativität und Risikomanagement treffen aufeinander“. Thema des Vortrags von Dr. Alexander Schloske vom Frauenhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA war „Bewertung der harmonisierten Methodenbeschreibung von AIAG und VDA“. Wolfgang Hinrichs von der Daimler AG referierte über „FMEA-MSR“. Tilman Tillmann von VDA QMC China sprach über die „Herausforderungen bei der FMEA-Umsetzung in China und Chance zur Verbesserung durch neue FMEA-Standards“. Darüber hinaus gab es weitere Fachvorträge, Diskussionen sowie Präsentationen von Partnern und Softwareunternehmen.
FMEA ist zentraler Baustein für zukünftige agile Produktentwicklung
Ein zentraler Aspekt, den die Fachleute anhand von zahlreichen Fachvorträgen diskutierten, war der nach den erforderlichen Innovationen im Bereich FMEA, um die wachsenden Ansprüche der Industrie zu erfüllen. „Produkte und Innovationen werden heute global entwickelt, in globalen Entwicklungsteams. Damit sind wir global gefordert und das Forum spiegelt diese Internationalität wider“, so Dietz, der das zweitägige FMEA-Forum mit seinem Vortrag zu der Frage eröffnete, inwiefern Risikomanagement und FMEA Innovation behindern oder befördern. Ein Ergebnis: Bei der zunehmend agilen Produktentwicklung verleiht FMEA dem Projekt in einem sehr frühen Status die nötige Sicherheit und Stabilität, von der am Ende alle profitieren, vom Hersteller bis zum Kunden, über alle Schritte der Wertschöpfungskette hinweg.
„FMEA-Coaching Slam“ als etwas andere Art zu lernen
Bei der 13. Auflage erstmals auf der Agenda stand der FMEA-Coaching Slam. Moderiert von Ralf Wohlleben, Porsche Engineering Services, stellten sich die drei Experten Dr. Alexander Schloske (Frauenhofer IPA), Martin Werdich (FMEAplus Akademie GmbH) und Winfried Dietz der Herausforderung, drei zentrale Aspekte spontan und in nur drei Minuten auf den Punkt zu bringen. Wie beim Poetry Slam waren Kreativität und die Fähigkeit gefragt, seine Ideen mit Begeisterung zu präsentieren. „Die etwas andere Art des Lernens“, stand zu diesem Tagesordnungspunkt im Programm und das traf es. Jeder auf seine Art und immer anders präsentierten die drei FMEA-Experten, worauf es bei System-FMEA, Konstruktions-FMEA und Prozess-FMEA ankommt. Die Experten bewiesen, dass FMEA durchaus auch unterhalten kann.
Die Teilnehmer lobten in ihren Seminarbeurteilungen unter anderem die hohe fachliche Kompetenz der Referenten, die familiäre Atmosphäre, die Aktualität der Themen und die Relevanz der Vorträge für ihre tägliche Arbeit in der Produktentwicklung und Fertigung. Jürgen Eilers (Apis Informationstechnologien GmbH) merkte an, dass es eine zunehmende Professionalisierung gibt und bedankte sich beim Team, welches die Veranstaltung organisiert. Für Carsten Harre HARTING Electronics GmbH bietet „das FMEA-Forum einfach die perfekte Plattform zum Austausch und Netzwerken für Qualitätsbeauftragte und FMEA-Verantwortliche ganz unterschiedlicher Bereiche“. Das alles zusammen macht das FMEA-Forum für viele von ihnen zu einer Pflichtveranstaltung, bei der übrigens auch ein gemeinsames FMEA-freies Abendprogramm nicht fehlen darf. Gemeinsam zog es die mehr als 170 Teilnehmer in kleinen Gruppen und begleitet von mittelalterlichen Nachtwächtern durch die historische Altstadt von Osnabrück.